1946 - 195? Freidrehen
Die klassische Formgebung der Töpfer, das Freidrehen, gab es in unserem Betrieb von Anfang bis Mitte der Fünfziger Jahre. Der Seniorchef war der erste Dreher, vermutlich angeleitet vom Enghofer Kare, der ein gelernter Dreher, Töpfer war.
Beschreibung
Alles was rund ist kann man drehen. Man sieht es auch heute noch in echten Töpfereien : das Schlagen der Batzen, das Zentrieren des Hubels auf der Scheibe, Einbrechen, den Boden formen, dann das Ziehen von Hand, mit Schwamm oder Drehblech. ... unten dünn, oben dick so ist das Drehers Meisterstück , dann zeigt die Erinnerung noch: die in einem Batzen Ton gesteckte Stricknadel, die die Sollhöhe angab und ein Bauchzirkel um die Breite des Gedrehten zu kontrollieren. Die Töpfe, Krüge standen auf Gipsplatten, wurden dann, wenn sie "lederhart" waren "abgedreht" d.h. die Kontur wurde verfeinert, der Rand und der Boden exact nachgedreht. Im angetrocknetem Zustand wurden Henkel an die Krüge angesetzt. Die Henkel wurden von Hand gezogen, auch aus Strängen geflochten. Man sollte vor handgedrehten Teilen schon Respekt haben, es steckt viel Geschick in deren Fertigung.