Trommelmühle zur Tonaufbereitung
1948 - 1970 Ton, Rohstoffversorgung
Die ersten Tone waren aus der Gegend und wurden wie im Anfangsbericht A.Herr sen. beschrieben mit den Füssen getreten um eine plastische, drehbare Masse zu erhalten. Es waren örtliche Ziegeltone, die Scherben der frühen Jahre sind rot. Mehr zu den Rohstoffen können Sie lesen wenn Sie den Artikel anklicken.
Beschreibung
Mit dem Beginn der Giesstechnologie (1958) wurden andere Tone notwendig. Die Tone aus der nahen Oberpfalz (Ponholz) ließen sich zu einer hellen Steingutmasse verarbeiten. Zuschlagstoffe waren Kalk, Dolomit, Quarz und Feldspat. Die Tone kamen per Bahnwaggon und es war ein langer Tag bis, mit allen Mann, der Ton aus dem Waggon auf den Lastwagen und dann vom Lastwagen in die Tonbunker an der Dollmannstr. geschaufelt waren. Später war es ein Fortschritt wenn der Ton vom Lieferlastwagen auf die Strasse vor den Bunkern gekippt wurde, aber immer noch eine Schinderei bis der Ton im Bunker und die Strasse sauber war. Die Aufbereitung der Masse ist in einem eigenen Abschnitt (siehe Technik) beschrieben Steingut: ist gekennzeichnet durch einen weissen, hellen porösen Scherben. Üblicherweise wird Steingut im Zweibrandverfahren hergestellt. Ein Schrühbrand bei der höheren Temperatur (ca1100) gibt dem Scherben Festigkeit. Ein nachfolgender Glasurbrand bei 990-1030 Grad schmilzt die auf den porösen Scherben aufgetragenen Glasuren. Durch die relativ niedrigen Glasurbrandtemperaturen steht eine große Auswahl an Farbglasuren zur Verfügung und dieser Umstand war im Kunstgewerbe ein großer Vorteil gegen die Konkurrenz vom Porzellan. Das Dekor wird beim Steingut als Unterglasurdekor, Inglasurdekor (Majolika) oder Aufglasurdekor aufgebracht. Das Aufglasurdekor erfordert dann einen dritten Brand (ca 750) In den Siebzigern wurde unser Rohstoff als Fertigmasse aus dem Westerwald eingekauft . Lesen Sie weiter unter Rohstoffe II (Technik)